| "Autor" | Dunkel war's der Mond schien helle... | 
 
|  | 
	| 
		
			| geschrieben am: 16.07.2003    um 22:18 Uhr |  |  
	| 
	
	| Dunkel war's der Mond schien helle...
 
 Dunkel war's der Mond schien helle,
 Schnee lag der grünen Flur
 als ein Auto blitzeschnelle,
 langsam um die Ecke fuhr.
 
 Drinnen saßen stehend Leute,
 schweigend ins Gespräch vertieft,
 als ein totgeschossner Hase,
 auf der Sandbank Schlittschuh lief.
 
 Auf'ner grünen Rasenbanke,
 die rot angestrichen war,
 saß ein blondgelockter Jüngling
 mit kohlrabenschwarzem Haar.
 
 Im Arm ne alte Schrulle,
 zählte kaum erst 17 Jahr,
 In der Hand ne' Butterstulle,
 die mit Schmalz bestrichen war.
 
 Und verliebt sprach er zu ihr,
 mein geliebtes Trampeltier,
 Augen hast du wie Korallen,
 die dir aus dem Kopfe fallen.
 Und eine Nase sag ich die,
 alle Kälber gleichen dir.
 
 Droben auf dem Apfelbaume,
 der sehr süße Birnen trug,
 hing des Frühlings letzte Pflaume
 und an Nüssen noch genug.
 
 Und der Wagen fuhr im Trabe,
 rückwärts einen Berg hinauf.
 Droben zog ein alter Rabe
 grade eine Turmuhr auf.
 
 Ringsumher herrscht tiefes schweigen
 und mit fürchterlichem Krach,
 spielen in des Grases Zweigen
 zwei Kamele lautlos Schach.
 
 Und zwei Fische liefen munter,
 durch das Blaue Kornfeld hin.
 Endlich ging die Sonne unter
 und der graue Tag erschien.
 
 Von der regennassen Straße
 wirbelte der Staub empor
 und der Junge bei der Hitze
 mächtig an den Ohren fror.
 
 Beide Hände in den Taschen
 hielt er sich die Augen zu.
 Denn er konnte nicht ertragen,
 wie nach Veilchen roch die Kuh.
 
 Dies Gedicht von Goethe,
 schrieb Schiller in der Morgenröte,
 als er auf dem Nachttopf saß,
 und die Morgenzeitung las.
 
 Geändert am 16.07.2003 um 22:19 Uhr von Aguilera2003
 Geändert am 16.07.2003 um 22:20 Uhr von Aguilera2003
 |  |  
	|  |  | 
|  | Top |